Es war einmal, vor nicht all zu langer Zeit, da hat es sich im Lande Österreich so zugetragen, dass eine junge Frau nach Jahren der harten Arbeit und des Entbehrens ihren Master tatsächlich abgeschlossen hat. Die Korken haben geknallt, die Vögel gezwitschert und die Bienen gesummt, und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute.
Oder so.
Hier ist nämlich etwas, das einem kaum jemand sagt: Ja, das Studium ENDLICH abzuschließen, war geil. Und, nein, ich bin nicht glücklich.
Ich werde es sein, daran habe ich keinen Zweifel. Aber die letzten Monate waren so intensiv und hart, dass ich noch nicht angekommen bin.
Ich habe nichts davon noch realisiert. Ich habe mein Studium beendet und fühle bei dem Gedanken – nichts.
Das alleine wäre okay, ich kenne mich gut genug um zu wissen, dass ich manchmal eben ein bisschen Zeit brauche. Aber die Aussagen von anderen Menschen bringen mich immer wieder ins Zweifeln. „Das fühlt sich bestimmt gut an“ , „Dir ist bestimmt eine immense Last von den Schultern gefallen“, „Du kannst echt stolz auf dich sein“…
Joa, eh.
Immer wieder werde ich mit den Aussagen und Annahmen anderer konfrontiert, und jedesmal fühle ich mich schlecht dabei. Erstens, weil keiner fragt. Die meisten nehmen einfach an. Keiner fragt „Wie fühlt es sich an?“. Sie sagen, „Es fühlt sich bestimmt gut an“.
Zweitens, wie kann ich denn sagen „Nein, es fühlt sich nicht gut an“, wenn das die Erwartungen der anderen sind. Wenn mir schon von Anfang an mit so wenig Verständnis begegnet wird?
Drittens – wenn es sich so gut anfühlen sollte, und ich es aber nicht fühle – stimmt dann was mit mir nicht?
Hier ist die Wahrheit: Es ist fast ein Monat her, und es fühlt sich nicht gut an. Die letzen Monate haben mir aus mehren Gründen enorm viel Kraft gekostet. Kraft, die ich nicht mit diesem einen Mal wieder auftanken konnte. Und dann ist mein Leben gerade von so vielen Unsicherheiten überschattet. Die letzten Wochen war ich damit beschäftigt den „Ich solltes“ und „Ich müsstes“ nachzugehen, dass ich ganz vergessen habe einfach zu sein. Im Hier und Jetzt. Und das Leben leben. Nicht das Ich Müsste. Und nicht das Ich Sollte. Sondern das Ich Will.
Ich Will diesen Umstand aber ändern.
Ich Will (und Werde) mir Urlaub gönnen.
Ich Will atmen.
Und Ich Will (und Werde) glücklich sein.
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